80.000 Festivalbesucher bei „Rock am Ring“

„The Prodigy“, „Green Day“ und „30 Seconds to Mars“ waren die Highlights der jeweiligen Abende –  Doch auch „Limp Bizkit“, „Seeed“, „The Killers“, „Volbeat“, die „Sportfreunde Stiller“ und „Kraftklub“ sorgten für einen bunten Mix

Drei Tage lang feierten 80.000 rockmusikbegeisterte Menschen das Spektakel "Rock am Ring". Bild: Patrick Züll
Drei Tage lang feierten 80.000 rockmusikbegeisterte Menschen das Spektakel „Rock am Ring“. Bild: Patrick Züll

Eifel/Nürburgring – Wenn über 80.000 musikverrückte Menschen zum Nürburgring ziehen und mit ihrer teils lustigen Kostümierung für Karnevalsverhältnisse sorgen, kann dies nur eins bedeuten: Es ist wieder „Rock am Ring“-Zeit. Obwohl das Festival zu Beginn wochenlang auf der Kippe stand, konnten sich abermals knapp 85.000 Zuschauer auf der „schönsten Rennstrecke der Welt“ versammeln, um bei einem großen Line-Up mit den Headlinern „30 Seconds to Mars“, „The Prodigy“ und „Green Day“  ein mehrtägiges Spektakel zu erleben.

Sie gehörten mit zu den Knüllern des Festivals, die Band: "30 Seconds to Mars". Bild: Patrick Züll
Sie gehörten mit zu den Knüllern des Festivals, die Band: „30 Seconds to Mars“. Bild: Patrick Züll

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch begann die große Anreisewelle der Festival-Besucher, die mit vielen Zelten, einer noch größeren Menge an Bier und Dosenfutter, ihr Lager für die nächsten Tage bereiteten und ihr Revier weitläufig absteckten. Selbst diese Planung beansprucht mehrere Tage, die die Besucher gerne in Kauf nahmen. Ein großes Lob bekamen die Camper und Ringrocker von der Polizei und den beiden Organisatoren Marek Lieberberg und seinem Sohn André. Es war ein friedliches Miteinander ohne größere Zwischenfälle. Lediglich kleinere Auseinandersetzungen und Diebstähle fielen häufiger aus. „Doch das“, so der Polizeihauptkommissar „ist bei einer solchen Menschenmenge nie komplett in den Griff zu bekommen“.

Diese Bananengruppe war eigens aus England angereist. Bild: Patrick Züll
Diese Bananengruppe war eigens aus England angereist. Bild: Patrick Züll

Nicht nur neben dem Festivalgelände herrschte Jahrmarktatmosphäre, auch auf dem Gelände selbst gab es, neben den drei Hauptbühnen, weitere interessante und lustige Stände. Ein großer Anlaufpunkt, war das „Car-a-oke“-Singen eines Hauptsponsors, bei dem bis zu vier Leute in einem Auto Karaoke singen mussten. Lustiger Nebeneffekt dabei war, dass in den Autos Kameras eingebaut waren, die die Live-Bilder direkt nach draußen auf eine Leinwand projizierten, damit das Publikum außerhalb ebenfalls seinen Spaß haben durfte.

Beim Aufräumen zu fetziger Musik packten viele Fans mit an. Bild: Patrick Züll
Beim Aufräumen zu fetziger Musik packten viele Fans mit an. Bild: Patrick Züll

Das Wichtigste bei Rock am Ring ist und bleibt trotz allem das Line-Up, das in diesem Jahr auch wieder große Bands auf den drei Bühnen versprach. „The Prodigy“, „Green Day“ und „30 Seconds to Mars“ waren die Highlights der jeweiligen Abende. Doch auch „Limp Bizkit“, „Seeed“, „The Killers“, „Volbeat“, die „Sportfreunde Stiller“ – die ihre Zugabe auf dem Bühnendach zum Besten gaben – oder „Kraftklub“ sorgten für einen bunten Mix, der alle Musikgeschmäcker vertrat.

Das textsichere Publikum begeisterte sogar die Bands auf der Bühne. Viele Sänger verneigten sich vor den Fans. Und auch die Fans selbst wurden auf teils lustige Weise mit in die Bühnenshows eingebaut. Den Vogel schoss hierbei „Green Day“-Sänger Billie Joe Armstrong ab, der gleich mehrfach junge Leute auf die Bühne holte, die auf der Centerstage unter akustischer Begleitung vom Rest der Band ein Lied singen durften. Für die ausgewählten Festivalbesucher durfte das ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein.

Ein auffälliger Trend in diesem Jahr war, dass viele Bands Lieder „coverten“. So spielte „Limp Bizkit“ Frontman Fred Durst einen „Rage Against The Machine“- Klassiker, „Fettes Brot“ spielte gar ein ganzes Medley mit Songs von den „Ärzten“, den „Fanta 4“ und „Cro“. Auch „Simple Plan“ und manch andere Gruppe nutzten die Chance, um nicht nur eigene Lieder anzustimmen. Alles in allem kann man von einem guten Mix in der Musikauswahl des Programms sprechen.

Wenn man von einem guten Mix spricht, kann man mit dieser Bezeichnung auch das Ringwetter beschreiben. Freitag schönster Sonnenschein, Samstag leichte Gewitter, Sonntag erst trocken dann Nieselregen. Petrus hatte auch hier das komplette Programm bereitgestellt, was allerdings zu diesem Festival gehört wie Weißbier zum Oktoberfest. Die Ringrocker kamen auf jeden Fall in diesem Jahr wieder voll auf ihre Kosten und haben zum großen Teil das Festival im Jahr 2014 in ihren Kalendern bereits vorgemerkt.

(Autor: Patrick Züll)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf × 5 =